Drosselhäherlinge, Häherlinge - endemische und seltene
Die Ordnung Passeriformes ist die grösste Ordnung in der Klasse Aves. Da gehören über 140 Familien mit 6.500 identifizierten Vogelarten rein. Sperlingsvögel wie die Ordnung in der Deutschen Sprache heisst, hat den Namen von dem Griechischen Wort Passer = Sperling abgeleitet. Im Englischen werden sie auch “perching birds” genannt, was hockende, auf etwas sitzende Vögel heisst.
Bei den Sperlingsvögeln zeigen 3 Zehen nach vorne, 1 nach hinten (Hallux). Das nennt man anisodactyle Zehenanordnung. Eine Sehe läuft an der Hinterseite des Beines zur Unterseite der Zehen und ist am Muskel hinter dem Tibiotarsus (der lange Knochen zwischen Femur und Tarsometatarsus) angewachsen.
Wenn sich der Vogel hinsetzt, zieht die Sehne die Zehen zusammen und der Vogel hat einen festen Griff auf dem Ast. Damit der Vogel auch so schlafen kann, wird der Mechanismus steif. Das spart Energie, denn es braucht keine Kraft so dazusitzen. Hierzu mehr Informationen.
Sperlingsvögel sind vorwiegend Insektenfresser oder Allesfresser, was heisst sie ernähren sich von Insekten, kleinen Wirbeltieren, Samen, Früchten und Nektar. Allesfresser stellen während der Brutzeit mehr auf proteinhaltige Nahrung um, damit die Energie ausreicht, um Eier zu legen und vor allem, damit die Jungen rasch und kräftig wachsen.
Die meisten Arten in der Ordnung Passeriformes haben 12 Schwanzfedern. Sie erschienen auf der südlichen Hemisphäre vor 60 Mio. Jahren.
Die Eier sind bei den meisten Arten gefärbt. Die Zahl der gelegten Eier hängt von der Art ab. Die Jungen sind Nesthocker. Sie schlüpfen unterentwickelt, also noch blind und ohne Federn, sind also hilflos. Sie haben Reflexe und merken, wenn die Eltern am Rande des Nestes erscheinen. Dann sperren sie den mit gelber Haut umrahmten Schnabel weit auf, was ein Auslöser für die Elterntiere ist, da Futter rein zu stopfen.
Überfamilie Sylvioidea – Grasmückenartige, Häherlinge, Drosslinge, Drosselhäherlinge
Familie Leiothrichidae – Häherlinge, Drosselhäherlinge
Ist eine weit verbreitete, grosse Familie. Häherlinge sind meist bräunliche, drosselähnliche Vögel von 20 – 30 cm. Sie leben in Gruppen und machen viel Lärm, wenn Gefahr droht. Sie sind immer damit beschäftigt Blätter zu wenden und Erde mit dem Schnabel zu bewegen, um Wirbellose zu finden.
Etliche Häherlingsarten
/ Drosselhäherlinge haben kleine Verbreitungsgebiete, einige sind endemisch und man muss genau wissen, wo man sie finden kann. Sie leben in offenen Gebieten mit Baumbestand und lieben Büsche, um sich zu verstecken. Auch das Nest wird in Büschen gebaut.
Die Drosselhängerlinge wurden früher kurz Drosslinge genannt.
Familie Pellorneidae – Drosslinge
Diese Familie ist in etliche Gattungen unterteilt. Sie leben in den Tropen in Afrika und Asien. Viele Arten sind scheu und leben verborgen im Dickicht, wo sie Wirbellose suchen. Oft verrät nur ihr Gesang ihre Anwesenheit und es braucht Geduld, sie auch zu erblicken. Die Mitglieder von Pellorneidae leben monogam. Beide Elternteile kümmern sich ums Nest und um die Aufzucht der Jungen. Die Ausnahme bildet die Gattung Illadopsis – Drossling, in der nur das Weibchen brütet.
Gattung Illadopsis– Drossling / Laubdrossling. Sie leben im unteren Teil von Wäldern, da wo es Unterwuchs hat. Sie sind nicht leicht im Blätterwerk und dem Dunkel des Waldes zu erspähen. Die Gattung Illadopsis kommt nur im tropischen Afrika vor. Braun ist die Hauptfarbe und die Unterseite ist of heller. Sie sind schwer im Unterholz zu fotografieren.
Wir benutzen die Bücher “Birds South of Sahara”, “Birds of East Africa” und “Birds of Kenya and Northern Tanzania”. Um möglichst aktuelle Informationen zu liefern, wird auch Avibase vor allem für Unterarten hinzugezogen. Manchmal sagen Autoren nicht das Gleiche und es finden auch laufend Umbenennungen statt. Auf unserer Facebook “Bird photography Safaris Kenya” Seite finden Sie mehr Fotos von Lorenzo Barelli und Elvira Wolfer. Im Namibia-Forum (Bushtruckers) erstellt Elvira jeweils Berichte von ihren Safaris.
Unsere ausführlichen Vogelseiten mit Fotos von fast jeder Art und Unterart in Kenia, Tansania, Uganda und Ruanda ist nur dank der Grosszügigkeit von tollen Vogelfotografen möglich. Ein grosses Dankeschön, dass wir die fantastischen Bilder auch von sehr seltenen Arten hier benutzen dürfen. Wir hoffen, dass dies vielen bei der Identifizierung von Arten hilft oder das Interesse an unseren gefiederten Freunden weckt.
Etliche, der auf dieser Seite beschriebenen Arten sind nicht einfach zu finden. Deren Verbreitungsgebiete liegen oft auch weit auseinander. Um gezielt eine Art zu suchen, stellen wir gerne eine darauf ausgerichtetes Programm zusammen. Hier sind Beispiele unserer ornithologischen Touren / Vogelsafaris anzuschauen
Heuglindrosselhäherling (Argya r. rubiginosa) ist mit 4 Unterarten endemisch in Ostafrika und dem Horn von Afrika vertreten. Die Nominatform kommt von SO Südsudan, Kenia ausser SO, Äthiopien und N Uganda vor. Lewa Conservancy
Heuglindrosselhäherling (Argya rubiginosa emini) ist die Unterart in N und Zentral Tansania in Savannen mit Büschen. Foto Per Holmen, Ndutu. In NO Kenia kommt A. r. sharpei vor.
Schuppenbrust-Drosselhäherling (Argya aylmeri mentalis) ist nicht häufig in trockenem Buschland im Inland von NO Tansania und an der Grenze in Kenia. Foto Per Holmen, Maasai Steppe. Die Art ist endemisch in NO Afrika. A. a. keniana kommt von NO Kenia bis NO Tansania vor
Schuppenbrust-Drosselhäherling (Argya aylmeri keniana) kommt von NO Kenia bis NO Tansania vor. Foto James Apolloh. A. a. boranensis kommt von S Äthiopien bis N Kenia vor. Die Nominatform lebt in Somalia und O Äthiopien.
Weisstrichel-Drosselhäherling (Turdoides jardineii emini) ist stellenweise in Kenia, Tansania und Uganda westlich des Grossen Grabenbruchs zu finden. Masai Mara
Weisstrichel-Drosselhäherling (Turdoides jardineii kirkii) ist lokal östlich des Grossen Grabenbruchs anzutreffen. An einigen Orten überlappen die beiden Unterarten. Tarangire Nationalpark
Schwarzzügel- oder Sharpe-Drosselhäherling (Turdoides s. sharpei) ist endemisch in OA in W Kenia, W + NW Tansania, Uganda. Naivasha See
Nanyuki- Drosselhäherling (Turdoides sharpei vepres) hat eine ganz weisse Kehle und kommt nur in der Gegend um Nanyuki vor. Foto Marto Wanjohi
Sudandrosselhäherling (Turdoides plebejus cinerea) ist nicht häufig aber weit verbreitet von 600 – 2.000 m in NO Afrika bis NO DRK. Foto Lorenzo Barelli
Schuppendrosselhäherling (Turdoides s. squamulata) lebt ebenfalls in Gruppen und ist sehr scheu. Sie verschwinden gleich im Unterholz. Er ist endemisch an der Nordküste in Kenia, Tana Fluss und extrem im S von Somalia. Foto Per Holmen, Arabuko Sokoke Forest
Hartlaubdrosselhäherling (Turdoides h. hartlaubi) kommt in OA nur von 775 – 2.200 m am Nordufer des Tanganyika See in Tansania und Burundi vor.
Uferdrosselhäherling (Turdoides tenebrosa) ist endemisch von NW Uganda, NO Zentral-Afrikanische Republik und SW Äthiopien. Die Gruppen sind scheu und leben heimlich in dichten Gebüschen meist in der Nähe von Wasser von 600 – 1.200 m.
Zweifarb-Drosselhäherling (Turdoides h. hypoleuca) lebt in lärmigen Gruppen von 1.000 – 1.800 m in offenem Buschland, Akazien Savannen von Zentral Kenia bis extrem N Tansania. Nairobi Gegend
Zweifarb–Drosselhäherling (Turdoides hypoleuca rufuensis) kommt in N Tansania vor. Er hat graue Schuppen am Rücken. Endemisch in Tansania. Foto Per Holmen, Tarangire Nationalpark
Hindedrosselhäherling (Turdoides hindei) ist endemisch in Kenia. Um ihn zu finden, muss man wissen, wo er vorkommt. Es ist einer der seltenen Vogelarten weltweit und leider wegen Lebensraumzerstörung gefährdet. Foto Jacques Pitteloud
Kapuzinerdrosselhäherling (Turdoides atripennis bohndorffi) kommt in OA nur im Semliki Tal in Uganda vor. Weitere Unterarten leben an der Elfenbeinküste.
Ruandadrosselhäherling (Kupeornis (Turdoides) rufocinctus) ist endemisch in Wäldern von 2.000 – 2.700 m im Albertsgraben in Ruanda und N Burundi.
Gattung Illadopsis – Drossling / Laubdrossling
Grauwangen-Laubdrossling (Illadopsis r. rufipennis) hat eine weisse Kehle und kommt in Kakamega und Uganda vor.
Sansibar-Laubdrossling (Illadopsis (rufipennis) distans) ist endemisch in SO Kenya, Oldoinyo Orok, Usambara, Uluguru & Nguru Berge, Pugu Hügel und auf Sansibar.
Braunbauch-Laubdrossling (Illadopsis fulvescens ugandae) kommt lokal in Uganda, W Kenia und Tansania von 700 – 1.800 m vor. Da wo sie leben, sind sie nicht selten in kleinen Gruppen in Unterholz anzutreffen. Foto Per Holmen, Bwindi impenetrable Forest
Schuppenbrust-Laubdrossling (Illadopsis albipectus barakae) ist die Unterart in OA von W Kenya, Uganda bis NW Tansania von 700 – 2.100 m. Foto Per Holmen, Semliki Forest
Berglaubdrossling (Illadopsis p. pyrrhoptera) lebt in W Kenya, W Uganda und NW Tansania bis DRK. Sie leben in Gruppen von 4 – 6 Individuen oder in Paaren, meist nur bis 1.5 m ab Boden von 1.500 – 2.800 m. Foto Per Holmen, Kakamega Forest
Puvel-Laubdrossling (Illadopsis puveli strenuipes) findet man in OA nur im N Budongo Forest in W Uganda. Foto Per Holmen, Budongo Forest
Hochland-Grasmücke (Sylvia (Pseudoalcippe) a. abyssinica) ist die Nominatform, die in Kenia, NO Uganda, N un SW Tansania vorkommt. Sie lebt einzel oder in Paaren in Hochlandwäldern in dichten verflochtenen Kletterpflanzen. Ol Donyo Sabuk. Sie gehört in die Familie Sylviidae