Streifenheckensänger
Streifenheckensänger

Heckensänger, Schnäpper, Braunschwanz

Die Ordnung Passeriformes ist die grösste Ordnung in der Klasse Aves. Da gehören über 140 Familien mit 6.500 identifizierten Vogelarten rein. Sperlingsvögel wie die Ordnung in der Deutschen Sprache heisst, hat den Namen von dem Griechischen Wort Passer = Sperling abgeleitet. Im Englischen werden sie auch “perching birds” genannt, was hockende, auf etwas sitzende Vögel heisst.

Bei den Sperlingsvögeln zeigen 3 Zehen nach vorne, 1 nach hinten (Hallux). Das nennt man anisodactyle Zehenanordnung. Eine Sehe läuft an der Hinterseite des Beines zur Unterseite der Zehen und ist am Muskel hinter dem Tibiotarsus (der lange Knochen zwischen Femur und Tarsometatarsus) angewachsen.

Wenn sich der Vogel hinsetzt, zieht die Sehne die Zehen zusammen und der Vogel hat einen festen Griff auf dem Ast. Damit der Vogel auch so schlafen kann, wird der Mechanismus steif. Das spart Energie, denn es braucht keine Kraft so dazusitzen. Hierzu mehr Informationen.

Recht viele Arten sind in Unterarten aufgeteilt. Abhängig vom Author sind einzelne auch eigene Arten. Änderungen finden laufend statt.

Wir benutzen die Bücher “Birds South of Sahara”, “Birds of East Africa” und “Birds of Kenya and Northern Tanzania”. Um möglichst aktuelle Informationen zu liefern, wird auch Avibase vor allem für Unterarten hinzugezogen. Manchmal sagen Autoren nicht das Gleiche und es finden auch laufend Umbenennungen statt. Auf unserer Facebook “Bird photography Safaris Kenya” Seite finden Sie mehr Fotos von Lorenzo Barelli und Elvira Wolfer. Im Namibia-Forum (Bushtruckers) erstellt Elvira jeweils Berichte von ihren Safaris.

Unsere ausführlichen Vogelseiten mit Fotos von fast jeder Art und Unterart in Kenia, Tansania, Uganda und Ruanda ist nur dank der Grosszügigkeit von tollen Vogelfotografen möglich. Ein grosses Dankeschön, dass wir die fantastischen Bilder, auch von sehr seltenen Arten, hier benutzen dürfen. Wir hoffen, dass dies vielen bei der Identifizierung von Arten hilft oder das Interesse an unseren gefiederten Freunden weckt.

Etliche, der auf dieser Seite beschriebenen Arten sind nicht einfach zu finden. Deren Verbreitungsgebiete liegen oft auch weit auseinander. Um gezielt eine Art zu suchen, stellen wir gerne eine darauf ausgerichtetes Programm zusammen. Hier sind Beispiele unserer ornithologischen Touren / Vogelsafaris anzuschauen.

In der Überfamilie Muscicapoidea sind Drosseln (Turdidae), Altwelt Schnäpper (Muscicapidae), Stare (Sturnidae), Madenhacker (Buphagidae)

Altwelt (Fliegen-)schnäpper – Familie Muscicapidae ist beschränkt auf Europa, Afrika und Asien. Der Name kommt aus dem Lateinischen Musca = Fliege, capere = schnappen / fangen. 

Die internationale Ornithologist Union anerkennt 357 Arten in 54 Gattungen. Wir gehen anhand der Unterfamilien und beschreiben die Mitglieder, da die Arten in der Familie sehr unterschiedlich sind.

Etliche Gattungen, die früher in der Familie der Drosseln / Turdidae waren, sind wegen molekulargenetischen Untersuchungen in die Familie Muscicapidae umgeordnet worden, was diese nun recht gross werden liess. Fliegen-Schnäpper sind vorwiegend kleine bis mittelgrosse Vögel. Sie haben einen relativ grossen Kopf, der Schnabel ist am Ansatz eher flach und spitzt sich zu. Die Beine sind recht kurz und die Zehen nicht zum Greifen geeignet. 

Die Nester können ein Napf aus Pflanzenmaterial und Tierhaaren auf einer Astgabel sein oder in einer Baumhöhle. Alle Arten sind Insektenfresser. Die Art zu Jagen oder die bevorzugten Insektenarten zu ergattern, ist abhängig von der Art. Und so ist auch deren Verhalten in verschiedenartigen Biotopen unterschiedlich.

Die Unterfamilie Muscicapinae ist vielfältig und kann grob in Fliegenschnäpper, Rötel, Heckensänger, Braunschwanz unterteilt werden.

Tribus Copsychini – Braunschwanz und Heckensänger

Braunschwanzarten sind mittelgross und leben in Wäldern meist im Unterwuchs. Sie sind in verschiedenen Gattung. Die Farbe ist oben braund und unten weisslich. Meist leben sie alleine, können sich aber zusammenscharen, um Ameisen in einem Schwarm zu fressen. Die Arten sind sehr gut getarnt und nicht leicht zu erblicken. Lokale ornithologische Führer kennen die Plätze und Territorien. Braunschwanzarten sind vorwiegend Insektenfresser.

Heckensänger – Cercotrichas sind braun bis rötlich-braun mit unterschiedlichen weissen Markierungen.

Der Schwanz ist rötlich-schwarz-weiss und oft hochgestellt, vor allem wenn man sie ertappt oder sie ihre Präsenz bekannt geben wollen. In Ostafrika kommen 5 ähnlich aussehende Heckensängerarten vor. Wie der Name Heckensänger sagt, leben sie in Hecken und Büschen und suchen im Freien am und im Boden nach Insekten. Sie verstecken sich bei Gefahr in den Büschen. Weibchen und Männchen sehen bei den Heckensängern fast gleich aus. Heckensänger haben tolle Gesänge und sitzen dabei oft oben auf einem Strauch.

Heckensänger werden, wenn sie nicht grade singen, oft übersehen.

Tribus Muscicapini enthält einige Gattungen an Fliegenschnäppern – Agricola, Bradornis, Fraseria / Meisenschnäpper vorher Myioparus, Melaenornis / Drongoschnäpper, Empidornis hat nur 1 Art den Silberschnäpper, Muscicapa hat einige Arten.

Braunbrust-Braunschwanz (Chamaetylas poliocephala carruthersi) ist die Unterart im Unterwuchs von dichten Wäldern von 700 – 2.800 m in W Kenia, NO DRK, Uganda. Foto Lorenzo Barelli, Kakamega Forest. Etliche Unterarten kommen in Africa vor: C. p. vandeweghei in Ruanda und Burundi, P. c. kungwensis in W Tansania (Kungwe – Mahari Mountains), P. c. akeleyae in Kenia O vom Grabenbruch, C. p. ufipae in SW Tansania (Ufipa Plateau)

Weissbrust-Braunschwanz (Chamaetylas fuelleborni) lebt in lang bestehenden Wäldern von 900 – 2.600 m von NO – SW Tansania bis Mossambik. Es ist ein sehr scheuer Vogel, der lokal recht häufig ist. Foto Per Holmen, Uluguru Mountain

Rotkehl-Braunschwanz (Chamaetylas p. poliophrys) ist endemisch im Albertsgraben (NO DRK, Rwanda, Burundi, SW Uganda). Er lebt in Hochlandwäldern von 1.500 -3.000 m. Foto Per Holmen, Bwindi impenetrable Forest

Kastanien-Braunschwanz (Alethe castanea woosnami) lebt in original und angrenzenden sekundär Wäldern von 700 – 1.500 m in N DRK, SW Uganda, ganz im NW von Tansania. Foto Per Holmen, Semuliki National

Heckensänger – Gattung Cercotrichas. Rostbraune Vögel mit weisser und schwarzer Zeichnung

Weissbrauen-Heckensänger (Cercotrichas leucophrys vulpina) kommt in trockeneren Gebieten von S Zentralkenia bis ganz im NO Tansania vor. In Enkusero Sampu, südlich der Ngong Hills

Waldheckensänger (Cercotrichas leucophrys zambesiana) findet man W und S des Kenia Hochlandes, Masai Mara und Serengeti. Foto Per Holmen, Serengeti. C. l. sclateri kommt in Zentraltansania vor.

Hartlaubheckensänger (Cercotrichas hartlaubi) lebt in offenen bebuschten Gegenden von 900 – 2.200 m in W Kenia, Uganda, NW Tansania, NW Angola. Foto Per Holmen, Semuliki Forest

Heckensänger (Cercotrichas galactotes familiaris) ist ein regelmässiger Zugvogel von S Kaukasus und Iran nach Arabien und Kenia. Er überwintert von November bis April meist unter 1.000 m in buschigem Habitat. Foto Per Holmen, Maasai Steppe, Tansania

Streifenheckensänger (Cercotrichas q. quadrivirgata) ist mehr an der Küste in Somalia und Kenia. Eine Inlandpopulation existiert am Oldonyo Sabuk in Kenia, aber er ist schwierig aufzuspüren. In Tansania ist er mehr im Osten und bis weiter südlich. Foto Elvira Wolfer, Oldonyo Sabuk. Auf Sansibar und Mafia Inseln ist die Unterart C. q. greenwayi endemisch.

Bartheckensänger (Cercotrichas barbata) mag dichte Vegetation und kommt stellenweise im Miombo Woodland von 1.000 – 1.500 m in SW Tansania und benachbarten Ländern vor. Er hat stärkere Kontraste als andere in der Gattung.

Fliegenschnäpper – Agricola, Bradornis, Fraseria, Melaenornis, Empidornis, Muscicapa – Tribus Muscicapini

Fahlschnäpper / Ostküstenschnäpper (Agricola pallidus subalaris) lebt an der Küste von Kenia bis NO Tansania. Foto Elvira Wolfer, Manda Island. Die Art ist mit etlichen Unterarten in Afrika von 0 – 2.000 m in üppigerer Vegetation verbreitet.

Fahlschnäpper (Agricola pallidus murinus) ist weit verbreitet von Angola, W + S Kenia bis Zambia usw. Foto Elvira Wolfer, Mweiga
Fahlschnäpper (Agricola pallidus bafiravari) (Wajir Grauschnäpper) kommt von S Äthiopien bis NO Kenia vor.

Meisenschnäpper (Fraseria plumbea former Myioparus plumbeus) hat 3 Unterarten in OA. F. p. plumbea kommt in Uganda, NW Tansania. S Äthiopien vor. Die Art ist nicht häufig in bewaldeten Gebieten von 0 – 2.000 m. Foto Per Holmen, Kibale. F.p. orientalis lebt in tiefer gelegenen Gebieten in O Kenia, O Tansania und weiter südlich.

Graukehlschnäpper (Fraseria g. griseigularis) lebt einzeln oder in Paaren in Primärwald und in länger bestehenden Sekundärwäldern in W Uganda und NW Tansania von 700 – 1.800 m. Foto Per Holmen, Bwindi impenetrable Forest

Melaenornis stammt aus dem alt Griechischen – melas = schwarz, ornis = Vogel
Einige Arten sind schwarz in verschiedenen Farbtönen

Bergdrongoschnäpper (Melaenornis f. fischeri) ist schieferfarben, mit weissem Augenring und schwarzer Schnabelspitze. Er kommt in Gärten, Waldrändern und leicht bewaldeten Flächen von 1.350 – 3.000 m in NO Uganda, NO Tansania und Kenia vor. Fotos Lorenzo Barelli, Mweiga, Elvira Wolfer Nairobi Gegend, Jungvogel

Bergdrongoschnäpper (Melaenornis fischeri nykensis) kommt im Hochland von Tansania, aber nicht im NO, bis Malawi aber nicht im NO vor. Der Augenring ist schmal. Foto Per Holmen, Ngorongoro Kraterrand

Bergdrongoschnäpper (Melaenornis fischeri toruensis) kommt in W Uganda, Ruanda, Burundi vor. Foto Per Holmen, Bwindi impenetrable Forest

Glanzdrongoschnäpper (Melaenornis pammelaina evt. tropicalis) ist Standvogel zieht aber mit dem Regen in Kenia, Tansania, Ruanda und Uganda in offenen Gebieten mit Bäumen on 0 – 1.800 m. Die Unterarten sind umstritten. Foto Elvira Wolfer, Nairobi Region

Senegaldrongoschnäpper (Melaenornis edolioides lugubris) ist die Unterart, die man in W Kenia, Uganda, Tansania von 400 – 1.800 m antrifft. Er ist matt schwarz und nicht gläzend wie der Glanzdrongoschnäpper. Foto Elvira Wolfer, Masai Mara. Die Unterart M. e. schistaceus kommt von Moyale weiter nördlich bis O Äthiopien vor.

Gelbaugen-Drongoschnäpper (Melaenornis ardesiacus) ist endemisch in Berglandwäldern entlang des Albertgrabens von 1.550 – 2.450 m. Er kann lokal häufiger sein, vorwiegend an Waldrändern. Foto Per Holmen, Nyungwe Forest

Silberschnäpper (Empidornis semipartius) ist endemisch in NO Afrika in Akazienwäldern, bewaldeten Savannen und am Rande von Farmland von 400 – 2.300 m. Foto Elvira Wolfer, Serengeti. Nur 1 Art ist in der Gattung.

Grauschnäpper (Muscicapa striata spp) 3 Unterarten können in OS vom 0 – 3.000 m in offenem Gelände mit Bäumen gefunden werden. M. s. s. ist Passant nach SA und leicht brauner. M. s. neumanni ist wahrscheinlich die häufigst angetroffene Unterart, er brütet im Kaukasus, S China, S Asien. M. s. sarudnyi brütet in den Kaukasus Bergen. Fotos wahrscheinlich M. s. neumanni, Tsavo West und Shimba Hills. Die langen Flügel sind charakteristisch für Zieher über grosse Distanzen.

Dunkelschnäpper (Muscicapa adusta spp). Die Art hat einige ähnliche Unterarten und kommt vom Horn in Afrika bis SA und in Kamerun in Hochlandwäldern von 900 -3.200 m vor. M. a. murina findet man von SO Kenya (Taita Hills) bis NO Tansania. Foto Per Holmen, Magamba Forest

Dunkelschnäpper (Muscicapa adusta pumila) ist recht häufig in der Mt. Kenia Gegend bis Rwanda. Foto Lorenzo Barelli, Aberdare. M. a. marsabit kommt in der Mount Marsabit Region vor. M. a. fuelleborni ist im Hochland von Zentral- und S Tansania zuhause.

Hartlaubschnäpper (Muscicapa caerulescens brevicauda) ist die Unterart dieses Asche farbenen Vogels ganz im W von Kenia, Uganda. Foto Per Holmen, Kakamega Forest. M. c. impavida ist mehr westlich von W Tansania, DRK, Angola, Namibia.

Hartlaubschnäpper (Muscicapa caerulescens cinereola) kommt in Küstengebieten von S Somalia, Kenia und Tansania vor. Foto Per Holmen, Dakatcha Woodland (Kenia Küstenregion). Männchen und Weibchen sind gleich in der Art.

Sumpfschnäpper (Muscicapa aquatica infulata) lebt am Viktoria See und anderen Seen in Uganda, Ruanda und NW Tansania von 700 – 1.400 m. Foto Elvira Wolfer, Speke’s Bay

Cassinschnäpper (Muscicapa cassini) ist mehr eine W Afrikanische Art und in OA kommt er nur im W von Uganda an Flüssen oder Teichen von 700 – 1.800 vor. Er benutzt überhängende Äste oder Felsen, um von dort aus zu jagen. Foto Per Holmen, Kibale

Lenduschnäpper (Muscicapa l. lendu) ist eine im Wald von 1.500 – 2.150 m lebende Art in NO DRK, W Kenia, SW Uganda (nur im Bwindi impenetrable Forest). Foto Per Holmen, Bwindi impenetrable Forest

Böhmschnäpper (Muscicapa boehmi) ist nicht häufig und in OA begrenzt auf Miombo Woodland in der Tabora Region in W Tansania von 750 – 1.750m.

Gelblaufschnäppper (Muscicapa sethsmithi) wurde in OA nur im Budongo Forest gesichtet. Er lebt dort in mittlerer Höhe in Primärwäldern.