Bienenfresser, Spinte und Racken in Ostafrika
Racken, Bienenfresser und Spinte sind Familien in der Ordnung – Coraciiformes (Rackenvögel) zusammen mit Eisvögeln, Sägeracken und Todis. Letztere beide kommen nicht in Afrika vor. Die meisten Arten sind sehr bunt und daher beliebt bei Fotografen. Gemeinsam haben sie, dass die 3. und 4. Zehe bis fast bis zur Kralle zusammengewachsen sind – Syndaktylie. Das vergrössert die Fläche, die Kontakt zum Untergrund hat und demzufolge den Halt.
Familie Coraciidae –Roller
Die Familie kommt in der alten Welt vor. Der Englische Name Roller weist auf deren akrobatischen Flugvorstellungen zur Paarungszeit hin.
Die Familie Coraciidae hat 2 Gattungen: Eurystomus und Coracias. Coracium ist ein griechisches Wort und bedeutet “wie ein Rabe”. Eurystomus Arten fangen die Insektenbeute in der Luft, während die Coracias Arten auf den Boden stürzen und die Insekten dort überwältigen.
Racken sind bunte Vögel, die sich oft toll für Fotografen posieren. Sie leben in offener Savanne und dies erleichtert es, sie zu sehen und zu beobachten. Der Schnabel ist kräftig und hat einen scharfen Haken an der Spitze. Einige Arten sind Standvögel, andere ziehen innerhalb von Afrika und die Blauracke verbringt den Nordwinter in Afrika.
Beide Eltern ziehen die Jungen auf. Sie bauen keine Nester, sondern benutzen Höhlen in Bäumen oder Felsspalten.
Bienenfresser – Familie Meropidae
In der Familie der Bienenfresser hat es 3 Gattungen mit 30 Arten. In Afrika findet man die Gattung Merops. Bienenfresser sind bunte Vögel mit einem langen, gebogenen Schnabel. Sie fangen Insekten meist im Flug und gelegentlich am Boden. Dann fliegen sie zurück zu ihrem Ansitz. Es ist bekannt und der Name Bienenfresser sagt es auch, dass sie Bienen, Wespen und Verwandte fressen. Um den Stachel mit dem Gift los zu werden, schlagen und reiben sie das Insekt an einem harten Untergrund und schlucken dann den Körper.
Bienenfresser findet man in Afrika, Europa, Australien und Neuguinea. Viele der Arten sind gesellig. Sie brüten in Höhlen, die sie in sandige Steilwände graben. Es ist ein unvergessliches Schauspiel den Farbtupfern beim Jagen, Ansitzen und sich um die Jungen kümmern zu beobachten. Auch einem Staubbad in der Gruppe sind sie nicht abgeneigt. Die meisten Bienenfresser Arten sind monogam und beide Elternteile kümmern sich um die Jungen.
Einige Bienenfresser Arten ziehen innerhalb von Afrika. Immer dahin, wo das Insektenangebot hoch ist. Sie fressen ein Gebiet nicht leer, sondern wechseln ihre Standorte. Nur wenige Bienenfresser Arten kann man jeden Tag am gleichen Ort antreffen.
Wir benutzen die Bücher “Birds of Africa South of Sahara”, “Birds of East Africa” und “Birds of Kenya and Northern Tanzania”. Um möglichst aktuelle Informationen zu liefern, wird auch Avibase vor allem für Unterarten hinzugezogen. Manchmal sagen Autoren nicht das Gleiche und es finden laufend Umbenennungen statt.
Auf unserer Facebook “Bird photography Safaris Kenya” Seite finden Sie mehr Fotos von Lorenzo Barelli und Elvira Wolfer. Im Namibia-Forum (Bushtruckers) erstellt Elvira jeweils Berichte von ihren Safaris.
Ohne die Liebenswürdigkeit von grossartigen Vogelfotografen ihre tollen Bilder zur Verfügung zu stellen, wären diese umfangreichen Vogelseiten nicht möglich. Ein herzliches Dankeschön! Die Bilder ohne Namen sind von Elvira Wolfer.
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Begleiten Sie uns auf einer unserer Vogel Safaris durch Ostafrika. Sie werden eine Artenvielfalt vorfinden, die Sie nicht erwartet haben. Da etliche Bienenfresser und Racken ziehen, muss, um einige der Arten zu Gesicht zu bekommen, der richtige Zeitpunkt gewählt werden.
Zimtracke (Eurystomus glaucurus). Die grössere Nominatform zieht nach Ostafrika vom Brutgebiet auf Madagaskar. Die meist angetroffene Unterart ist suahelicus links. In Uganda und Westkenia findet man die Unterart afer (Ruma Nationalpark). Habitat: Savanne und leicht bewaldete Gebiete bis 2.200 m. Foto links von Per Holmen
Blaukehlracke (Eurystomus gularis neglectus) ist ein eher seltener Waldbewohner unter 1.800 m in Süd Nigeria, Uganda und Angola. Foto Per Holmen, Semliki Nationalpark
Strichelracke (Coracias n. naevius) ist Stand- und intra Afrikanischer Zugvogel. Er ist nicht häufig. Die Nominatform findet man in Äthiopien, Somalia, Kenia und Nordtansania in Grasland mit Felsen und grossen Bäumen. Foto Lorenzo Barelli
Blauracke (Coracias garrulus) verbringt den Nordwinter in Afrika südlich der Sahara in Savannen von September bis April. In Afrika sind sie meist ruhig.
Senegalracke (Coracias abyssinicus) kommt in Nord Kenia, Nord Uganda und weiter westlich in trockenen Savannen vor. Sie sind Standvögel und Nomaden. Foto Marina Meger
Gabelracke (Coracias c. caudatus) kommt vom südlichen bis Ostafrika in Savannen vor. Die Unterart lorti kann man in Äthiopien, Somalia, Turkana See und NO Kenia finden. Nicht jede hat die gleiche starke Färbung.
Spatelracke (Coracias spatulatus weigalli) bevorzugt bewaldete Gebiete mit hohen Bäumen, aber vorwiegend Miombo Wälder in Tansania, Angola und Mosambik. Foto Per Holmen
Saphirspint (Merops muelleri) ist eine der Wald bewohnenden Bienenfresserarten und in Ostafrika zeitweise im Kakamega Wald zu finden. Weiteres Vorkommen in im westlichen Afrika. Foto Jacques Pitteloud
Purpurspint (Merops gularis australis) lebt in Wäldern in Nigeria, Nord Angola und im Westen von Uganda. Foto Marina Meger, Uganda
Karminspint (Merops nubicoides) kommt in Ostafrika im Westen von Tansania vor. Sie sind Stand- und Zugvögel. Habitat: Savanne, lockere Baumbestände und überflutete Ebenen. Foto Lorenzo Barelli
Scharlachspint (Merops nubicus) kommt von Ostafrika, dem Horn von Afrika bis Westafrika vor. Sie sind Stand- und intra Afrikanische Zugvögel. Sie brüten wie nubicoides in Höhlen in senkrechten Uferwänden in Kolonien. Sie leben in Savannen und jagen oft Insekten nahe bei Pflanzenfressern.
Schwalbenschwanzspint (Merops hirundineus heuglini) lebt von Halbwüsten, Buschland bis Waldränder. Diese Unterart kommt in Südsudan, Äthiopien, Uganda und DRC vor. Foto Per Holmen
Afrikasmaragdspint (Merops v. viridisimus). Die Nominatform kommt von Senegal bis Eritrea, Äthiopien, W Sudan und von August bis September in NO Uganda in Savannen vor. Foto Marina Meger
Zwergspint (Merops pusillus meridionalis) kommt vom Kongo Bassin bis West Kenia vor. Sie leben in Savannen und sitzen auf tiefen Ästen an. Masai Mara
Zwergspint (Merops pusillus cyanostictus) kommt in Ost Äthiopien, Somalia und von Zentral- bis Ostkenia vor. Die 3. Unterart ocularis ist in Nord Uganda und ist blasser.
Bergspint (Merops oreobates) ist endemisch in Hochlandwäldern in Ostafrika von 1.500 bis 2.500 m. Sie sind lokal häufige Standvögel, andere ziehen in höhere oder tiefere Lagen. Sie sitzen auf höher liegenden Ästen an wie Zwergspinte.
Afrikasmaragdspint (Merops v. viridissimus) kommt in Savannen von Senegal bis Eritrea, Äthiopen, W Sudan und Nord Uganda vor. Foto Marina Meger
Böhmspint (Merops boehmi) ist lokal recht häufig in Waldgebieten mit Bäumen mit grossen Blättern in O und W Tanzania, Mossambique und Malawi. Foto Per Holmen
Blass-Spint (Merops revoilii) lebt in aridem und semi-aridem Buschland von Somalia, W Äthiopien, N und Ost Kenia (nicht an der Küste). Foto Lorenzo Barelli
Rotkehlspint (Merops bulocki frenatus) kommt in DR Kongo, NW Uganda und W Äthiopien in Savannen meist in der Nähe von Wasser unter 1.000 m vor. Foto Marina Meger
Weiss-Stirn Spint (Merops bullockoides) kommt entlang langsam fliessenden Flüssen mit hohen, steilen Sandbänken von Zentral- SW Kenia, Tansania und anderen Ländern vor.
Weisskehlspint (Merops albicollis) ist zieht innerhalb Afrikas – Ost- bis Westafrika. Sie sind oft zahlreich in semi-ariden Gegenden (feuchter während der Brutzeit).
Blauwangenspint (Merops p. persicus) ist ein Zugvogel von Ägypten bis zum Balchaschsee (in der Steppe von Kasachstan) und Hindukusch (Gebirge in Zentralasien). Von Oktober bis April findet man die Nominatform in Ostafrika in Gras- und Buschland unter 1.500 m meist in Wassernähe.
Madagaskarspint (Merops s. superciliosus) ist ein nicht seltener Stand- und Zugvogel von Madagaskar und den Komoren Inseln. Oft in Gruppen. Habitat: Gegenden mit Büschen und Bäumen in Wassernähe bis 2.300 m.