Eisvogel
Riesenfischer von Lorenzo Barelli

Eisvogel Arten in Ostafrika

Eisvogel Arten sind in der Ordnung – Coraciiformes zusammen mit Bienenfressern, Racken, Sägeracken und Todis. Letztere beide kommen nicht in Afrika vor. Die meisten Arten sind sehr bunt. Gemeinsam haben sie, dass die 3. und 4. Zehe bis fast bis zur Kralle zusammengewachsen sind – Syndaktylie. Das vergrössert die Fläche, die Kontakt zum Untergrund hat und demzufolge haben sie einen besseren Halt.

Unterordnung – Alcedines beinhaltet Eisvögel – Alcedinidae, Todis und Sägeracken. Nur die Eisvogelarten in der Unterordnung findet man in Afrika.

Familie Alcedinidae – Eisvogel Arten

Eisvogel Arten sind klein bis mittel gross, einige haben blau schillernde Farben, andere sind schwarz-weiss. Alle Eisvogel Arten haben einen langen, dolchartigen, spitzigen Schnabel, einen kurzen Schwanz und einen grossen Kopf. Eisvogel Arten findet man in Afrika, Eurasien, Asien, Indien, Amerika und Ozeanien.

Fisch ist die Hauptnahrung von einigen Eisvogel Arten und diese leben am Wasser, nehmen aber gelegentlich auch am Wasser lebende Insekten oder deren Larven. Andere Eisvogelarten leben weg vom Wasser, sogar in trockenen Gebieten und ernähren sich von Insekten.

Man sieht den Eisvogel auf einem Ast lauern und plötzlich schiesst er runter, um die Beute zu fangen. Der Graufischer ist sehr gut im “Rütteln” und schiesst aus der Luft ins Wasser, um den Fisch zu packen.

Das Nest wird in Tunnels in Sand, Erde oder Termitenhügel gebaut. Etliche Arten sind monogam und die Geschlechter unterscheiden sich kaum. Etliche Arten haben Geschlechtsunterschiede, aber oft muss man genau hinschauen.

Einige Arten sind weit in Afrika verbreitet, andere haben sich spezialisiert und benötigen daher die für sie geeigneten Biotope.

In Europa nennt man ihn Eisvogel, in Afrika haben wir Fischer und Lieste.

3 Unterfamilien sind in der Eisvogel Familie in Afrika:

Cerylinae –  Riesenfischer und Graufischer 
Alcedininae – die meisten Arten
Halcyoninae – Streifenliest

Die Eisvogel Arten sind begehrte Fotoobjekte. Doch auch diejenigen, die sich nicht für Vögel interessieren, können diese Farbtupfer kaum übersehen.

Wir benutzen die Bücher “Birds of Africa South of Sahara”, “Birds of East Africa” und “Birds of Kenya and Northern Tanzania”. Um möglichst aktuelle Informationen zu liefern, wird auch Avibase vor allem für Unterarten hinzugezogen. Manchmal sagen Autoren nicht das Gleiche und es finden laufend Umbenennungen statt.

Auf unserer Facebook “Bird photography Safaris Kenya” Seite finden Sie mehr Fotos von Lorenzo Barelli und Elvira Wolfer. Im Namibia-Forum (Bushtruckers) erstellt Elvira jeweils Berichte von ihren Safaris.

Ohne die Liebenswürdigkeit von Vogelfotografen ihre Bilder zur Verfügung zu stellen, wären diese umfangreichen Vogelseiten nicht möglich. Ein herzliches Dankeschön!

Klick auf Bilder ergibt eine grössere Ansicht.

Begleiten Sie uns auf einer unserer Vogel Safaris durch Ostafrika. Sie werden eine Artenvielfalt vorfinden, die Sie nicht erwartet haben.

Riesenfischer (Megaceryle m. maxima) ist die grösste Art in Afrika. Die Nominatform ist weit verbreitet an wo es Süsswasser hat, meist zwischen 1.500 und 2.700 m.  Die Unterart gigantea kommt in West Tansania vor.

Graufisher (Ceryle r. rudis) lebt südlich der Sahara an Süsswassergewässern von Meereshöhe bis 2.300 m. Sie rütteln (Foto Lorenzo Barelli) und stürzen runter, um den Fisch zu ergattern. Doch sie sitzen auch an. Man kann sie einzeln, als Paar oder gar in Gruppen antreffen.

Haubenzwergfischer (Corythornis cristata cyanostigma) ist die Unterart in Ostafrika. Sie leben am Wasser von Meereshöhe bis 3.000 m und fangen Fische, Insekten und deren Larven.

Weissbauch-Zwergfischer (Corythornis leucogaster leopoldi). Die Unterart kommt von Süd Uganda bis Ostkongo und Nordwest Sambia vor. Sie leben in dichtem Wald und Tümpeln im Wald von 700 – 1.200 m. Foto Per Holmen

Natalzwergfischer (Ispidina p. picta) ist die häufigste Unterart in Ostafrika. Die Unterart ferrugina kommt im Westen von Uganda vor. Die 3. Unterart natalensis brütet in Zentral- und Südtansania von September bis April und zieht dann nördlich ins zentrale Kenia und nach Uganda. Sie leben weg vom Wasser, teils in Trockengebieten und ernähren sich von Insekten.

Braunkopf-Zwergfischer (Ispidina l. lecontei) ist der kleinste Eisvogel in Afrika. Er kommt von Südwest Uganda bis zur Elfenbeinküste vor. In SW Uganda findet man die Nominatform. Photo Per Holmen, Royal Mile

Schillereisvogel (Alcedo quadribrachys guentheri) ist eine mehr Westafrikanische Art. Diese Unterart findet man an Flüssen in Waldgebieten von 700 – 1.200 m. Der östlichste Verbreitungsort ist ganz im Westen von Kenia. Es ist ein scheuer und eher seltener Vogel. Foto Per Holmen, Bigodi Swamp

Kobalteisvogel (Alcedo semitorquata tephria) kommt in verschiedenen Biotopen, aber am Wasser in NO, Küste, SW und West Tansania vor. Er ist nicht häufig und wandert lokal. Foto Per Holmen, East Usambara

Zügelliest (Alcedo m. malimbica) ist eine eher Westafrikanische Art. Die Nominatform findet man in Wald und dichtem Flusswald von 700 – 1.800 m in Uganda und NW Tansania. Foto Per Holmen, Minziro Forest

Graukopfliest (Halcyon l. leucocephala) ist die meist angetroffene Unterart. Er lebt nahe oder entfernt von Wasser und ernähren sich von Wasserlebewesen, Insekten und kleine Reptilien. Entlang der Küste trifft man auf die Unterart hyacinthina. Die Unterart palliventris ist von April bis September von Ruanda bis Südtansania zu finden. Von SW Arabien kommt semicaerulea von August bis März zu Besuch.

Senegalliest (Halcyon s. senegalensis) ist südlich der Sahara weit verbreitet in leicht bewaldeten Gebieten und Savannen. Die Nominatform kommt von Aethiopien bis Nordtansania vor. Die südliche Unterart cyanoleuca brütet im südlichen Tansania und wird dann zum Zugvogel innerhalb Afrika.

Mangroveliest (Halcyon senegaloides) kommt wie der Name sagt in Mangrove Wäldern entlang des Indischen Ozeans von Somalia bis Südafrika vor. Er frisst Fische und Krebse. Manda Island

Braunkopfliest (Halcyon albiventris) prentissgrayi links (Arusha) kommt im Kongo, Südost Kenia, Angola und Sambia vor. Orientalis rechts (Ost Usambara) findet man von der somalischen Küste bis Botswana. Er lebt entfernt von Wasser von Meereshöhe bis 1.800 m. Fotos Per Holmen

Kastanienliest (Halcyon b. badia) kommt in Ostafrika in West Uganda vor. Er lebt in Wäldern und Galleriewäldern. Foto Per Holmen, Semliki Nationalpark

Streifenliest (Halcyon c. chelicuti) ist weit verbreitet von S. Mauretanien und Senegambia nach Äthiopien bis Südafrika. Waldränder, bewaldete Gebiete, Savannen von Meereshöhe bis 2.300 m ist sein Habitat.